Grünberg (Zielona Gora)

Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Grünberg 1906

Standort

Meiseberg

Zielona Góra (Polen)


Datenblatt


Höhe: 20 m (ab 1902)

Höhe: ca. 24 m (nach 1970)

Kosten: 6.000 Mark

Grundsteinlegung: 01.04.1902

Einweihung: 23.08.1902

Foto Bismarckturm Grünberg Januar 2006

Bismarckturm vom Gartenbau-Verein
Der Bismarckturm in Grünberg (Zielona Góra)


Bauplanung

Der Stadtbaurat Albert Severin regte den Bau dieses Bismarckturmes in Grünberg an. Der Gewerbe- und Gartenbau-Verein Grünberg (GGG) unter Vorsitz von Professor Paul Burmeister unterstützte dieses Vorhaben.

Als Turmstandort wurde der Meiseberg (heute: Górka Wilkanowska), der höchste Berg im nördlichen Niederschlesien (221 m über NN), ausgewählt. Der GGG kaufte das Areal zwecks Errichtung des Turmes an.

Entworfen wurde der Turm von Stadtbaurat Albert Severin aus Grünberg.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 01.04.1902.

Die Gesamtkosten betrugen 6.000 Mark. Zusätzlich war vom GGG ein Turm-Unterhaltungsfonds in unbekannter Höhe angelegt worden.
 

Bauarbeiten

Die Bauarbeiten wurden im Sommer 1902 durchgeführt.

Die Bauarbeiten wurden ausgeführt von Maurermeister Carl Mühle aus Grünberg.

Aus Baumaterial wurden Ziegelsteine verwendet.


Turmbeschreibung (zur Zeit der Einweihung)

Der 20 m hohe Aussichtsturm mit Befeuerungsvorrichtung wurde als schlanker und runder Turm mit Zinnenbekrönung errichtet.

Ein quadratischer Vorbau mit Treppengiebel dient als Wetterschutz. Oberhalb des Vorbaus am Turm wurde ein Bismarck-Medaillon, hergestellt in der Kunststeinfabrik A. Ribbeck, darüber ein kleines Bismarck-Wappen in einer kleinen, giebelförmigen Vorrichtung angebracht.

Im Bereich des Turmkopfs (Aussichtsplattform) kragt der Turm leicht aus. Die kupferne Feuerschale auf der Turmspitze hat einen Durchmesser von 0,60 m.

Über eine Innentreppe ist die Zinnenaussichtsplattform erreichbar. Im Treppengiebel des Vorbaus, direkt über der Eingangstür, wurde die Inschrift

"Erbaut 1902
Gewerbe- und Gartenbau-
Verein zu Grünberg"

angebracht.


Turmgeschichte

Die Einweihung des Bismarckturms erfolgte am 23.08.1902.

Bereits vor 1907 wurde der Turm mit bengalischem "Rotfeuer" erhellt, da man schlechte Erfahrungen mit der Befeuerung gemacht hatte.

Der Turm war im April 1992 ohne Hinweise auf Bismarck vorhanden. Das Bismarck-Reliefbild und das Wappen waren herausgeschlagen. Das Bauwerk wurde als Radio- und Telekommunikationsstation Wilkanowo (Wittgenau) genutzt. Auf dem Turmkopf war (1970er oder 1980er Jahre) ein flaches Dach mit Antennen und Satellitenschüssel aufgesetzt, sodass der verglaste Aussichtsbereich mit zwölf Fenstern, die zwischen den Zinnen installiert wurden, überdacht war. Damit erhöhte sich der Turm auf ca. 24 m. Die Feuerschale wurde demontiert.

Der Turm wurde im Juli 2003 als Feuerwachtturm und Aussichtsturm genutzt. Der Turm war bei gutem Wetter täglich gegen Eintrittsgebühren geöffnet.

Zwischen Juli 2003 und Ende 2005 wurde der Anbau saniert und vom umwachsenden Grün freigeschnitten.

Im Jahr 2018 war das Bauwerk zu bestimmten Zeiten geöffnet. Über das Forstamt konnten sich Interessierte den Schlüssel für den Turm abholen. Im Turmanbau gab es eine Ausstellung zur Turmgeschichte.

Im Jahr 2024 wurde das Bauwerk weiterhin als Feuerwachtturm genutzt.


Links

Google Maps

Koordinaten und Kartenmaterial

Bildergalerie (2017)


Quellen

- Seele, Sieglinde: Lexikon der Bismarck-Denkmäler, Imhof-Verlag Petersberg, 2005, S. 179
- Seele, Sieglinde; Mannheim (Archiv Seele): BISMARCK-TURM von GRÜNBERG / Schlesien
- von Bismarck, Valentin: Bismarck-Feuersäulen u. Türme (unveröffentlichtes Manuskript); Nr. 67 "Bismarck-Turm zu Grünberg i. Schlesien", 1900 - 1915, 1937 (im Archiv der Burschenschaft Alemannia, Bonn)
- Zeitschrift des Bismarck-Bundes: 5. Jahrgang 1907 (Beilage: „Die Bismarck-Feuersäule“), 7. Jahrgang 1909 (Nr. 11/12, S. 184-187)
- Ehrhardt, Max: Bismarck im Denkmal des In- und Auslandes, Thüringische Verlags-Anstalt Eisenach-Leipzig, 1903, Nr. 42 "Der Bismarck-Turm zu Grün[e]berg i. Schl.“
 

Fotografen

- Jörg Bielefeld, Leverkusen (August 2002)
- Jacek Ronowicz, Zielona Gora (Januar 2006)

- Richy Oelke, Kelkheim (Juli 2020)

Übersichtskarte Standort Bismarckturm

Der genaue Standort ist über die Links zu Google Maps / Google Earth (s.o.) zu finden.

Bildergalerie Bismarckturm Grünberg (Zielona Góra)

Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Grünberg 1906

Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Grünberg 1906

Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Grünberg 1903

Ansichtskartenmotiv Bismarckturm Grünberg 1906

Foto Schild Eingang Anbau Bismarckturm Grünberg Januar 2006

Foto Bismarckturm Grünberg August 2002

Foto Bismarckturm Grünberg August 2002

Foto Eingang Anbau Bismarckturm Grünberg August 2002

Foto Bismarckturm Grünberg Januar 2006

Foto Bismarckturm Grünberg Januar 2006

Foto Bismarckturm Grünberg Juli 2020

Foto Detail Bismarckturm Grünberg Juli 2020

Foto Bismarckturm Grünberg Juli 2020

Ansichtskartenmotive: Bismarckturm-Archiv Jörg Bielefeld, Leverkusen

Fotografien: Jörg Bielefeld, Leverkusen, ansonsten siehe jeweiliges Foto (Erlaubnis des Fotografen)

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